Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Wirtschaftsbildung – Bestandsaufnahme und Verbesserungspotentiale

EVEIN OBULOR, JOHANNES DOLDERER

Studiengang: Lehramt an Gymnasien
Fächer: Politikwissenschaft/Wirtschaftswissenschaft und Spanisch (Evein Obulor, seit WS 2014/15), Politikwissenschaft/Wirtschaftswissenschaft und Geographie (Johannes Dolderer, seit WS 2014/2015)
Mentor: Dr. Benjamin Ewert

PROJEKTBESCHREIBUNG

Nachhaltige Entwicklung (NE) ist zu einer Schlüsselherausforderung unserer Gesellschaft im 21. Jahrhundert geworden; nicht erst seitdem die UN-Vollversammlung 2015 die „Nachhaltigen Entwicklungsziele“ verabschiedet hat. Der damit einhergehende Stellenwert von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) wird unter anderem in den neuen Bildungsplänen von Baden-Württemberg (2016) deutlich, in denen BNE als eine der 6 übergeordneten Leitperspektiven festgelegt wurde. Damit muss sie mit allen Fächern verknüpft werden – auch mit Wirtschaft.

Vor diesem Hintergrund möchte das Projekt untersuchen, inwieweit in der Schul- und Lehrer/innenbildung eine Verknüpfung von Nachhaltigkeit und Wirtschaft anhand konkreter Bildungsinhalte und -methoden hergestellt bzw. noch vertieft werden kann.

Denn nehmen wir die Herausforderung einer nachhaltigen Entwicklung ernst, sind einerseits politische Maßnahmen sowie individuelle Verhaltensänderungen notwendig; andererseits aber auch, unsere Wirtschaftsweise in ihrer Systematik bzw. die Systematik unserer wirtschaftsbezogenen Denkweise kritisch zu reflektieren und gegebenenfalls weiterzuentwickeln.

Beispielsweise muss die Frage reflektiert werden, inwieweit und durch welche Dynamiken Zielkonflikte zwischen Ökonomie und Nachhaltigkeit einen systematischen Charakter haben können. Wir müssen Antworten darauf geben können, inwieweit eine von finanzorientierten Methoden und Praktiken dominierte Wirtschaftsweise systematisch zu Externalisierungsstrategien neigt.

Hierzu werden im Rahmen des Projektes spezifische Bildungsmodule entwickelt, durchgeführt und durch Interview-Befragungen hinsichtlich ihrer Wirksamkeit evaluiert. Konkreter geht es dann insbesondere darum, ob der Modellansatz der Gemeinwohl-Ökonomie in Theorie und Praxis, sowie daraus konzipierte Bildungsmodule in besonderer Weise geeignet sind, um eine Verknüpfung von Nachhaltigkeit und Wirtschaft abzuleiten und diesbezüglich zentrale Fragen zu reflektieren. Methodisch wird z.B. auf Planspiele zurückgegriffen oder Schüler/innen dürfen sich anhand unternehmerischer Gemeinwohl-Bilanzen selber aktiv mit Fragen nachhaltigen Wirtschaftens auseinandersetzen.