Kulturelle Bildung (in Pilotphase)

Die Zusatz-/Querschnittsqualifikation (ZQQ) „Kulturelle Bildung“ läuft aktuell in einer Pilotphase; es wird angestrebt, sie in eine reguläre ZQQ zu überführen, die mit einem Zertifikat der Heidelberg School of Education abgeschlossen wird. Eine Teilnahme an den Veranstaltungen der ZQQ sowie ein Teilnahmenachweis ist bereits in der Pilotphase möglich.

KULTURBEZOGENES WISSEN IN DEN SCHULISCHEN ALLTAG INTEGRIEREN

Auf grauem Mauerwerk bilden bunte, etwas verwitterte Lettern das Wort KULTUR
Bild: © Oliver Boehmer – bluedesign® | Gestaltung: HSE

Kultur ist überall: Im Alltag ist es die Alltagskultur; 2015 war es die Willkommenskultur; in der Politik begegnen einem nicht nur die politische Streitkultur, sondern in regelmäßigen Intervallen auch Debatten um die Deutsche Leitkultur; ganz selbstverständlich wird von ‚Kunst und Kultur‘ gesprochen und damit meist leichtfertig zwischen Hoch- und populärer Kultur getrennt; der Topf aus der Jungsteinzeit und der Pepitahut Konrad Adenauers sind Teil der materiellen Kultur – aber nicht zwangsläufig Teil unseres kulturellen Erbes. Im Labor wachsen Bakterienkulturen in Reinkultur heran, Weizen oder Linse gelten als Kulturpflanze. Und während „Multikulti“ aus dem öffentlichen Diskurs weitgehend verschwunden ist, haben Begriffe wie Inter- und Transkulturalität Hochkonjunktur.

Kultur, das zeigen diese wenigen Beispiele, begegnet uns allen täglich und damit auch Lehrkräften und Schüler:innen. Doch was bzw. wie Kultur ist, wird meist nicht reflektiert oder debattiert. Die ZQQ Kulturelle Bildung rückt kulturbezogene Bereiche in den Vordergrund, die im schulischen Alltag nur zögerlich Eingang finden: kulturelles Erbe, kulturelle Vielfalt und populäre Kultur. Die Teilnehmenden bekommen somit (praktische) Einblicke jenseits der ‚klassischen‘ Lehramtsfächer, da die Zusatzqualifikation ganz bewusst eben auch Wissenschaften wie z. B. die verschiedenen Archäologien, Kunstgeschichte, Musikwissenschaft, Soziologie, Ethnologie und Religionswissenschaften sowie Forschungsfelder wie Kulturerbe und Kulturgüterschutz sowie Transcultural Studies integriert.

Mit den Vertiefungsbereichen kulturelles Erbe, kulturelle Vielfalt und populäre Kultur knüpft die ZQQ zugleich an drei der sechs Leitperspektiven des aktuellen Bildungsplans in Baden-Württemberg an, die übergreifend zu entwickeln sind, nämlich: Bildung für nachhaltige Entwicklung (z. B. Stichwort ‚Teilhabe‘), Bildung für Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt (z. B. Stichwort ‚Toleranz‘), Verbraucherbildung (z. B. Stichwort ‚Alltagskonsum‘).

Ziel der ZQQ ist es einerseits, den Horizont über die Lehramtsfächer hinaus zu weiten und so Debatten und Perspektiven aus Fächern und kulturwissenschaftlichen Forschungsfeldern für den Schulalltag fruchtbar zu machen; andererseits zielt sie auf die Vertiefung von Kompetenzen im Feld der Kulturellen Bildung, das auf Formen der Erfahrung und des Erlebens setzt. Hierzu zählen das kreative Moment sowie das emotionale Erleben im Kontext populärkultureller Praktiken, die Erfahrbarkeit von kulturellem Erbe, das aus der Vergangenheit in die Gegenwart hineinragt, und die Begegnung von kultureller Vielfalt in unterschiedlichsten Ausprägungen.

Das inhaltliche Konzept der ZQQ wird verantwortet von PD Dr. Stefanie Samida und Prof. Dr. Cord Arendes. Die ZQQ ist Teil ihres Transfervorhabens „Kulturelles Erbe als Feld kultureller Bildung: Transdisziplinarität stärken und entwickeln“, das in der Flagship-Initiative „Transforming Cultural Heritage“ der Universität Heidelberg gefördert wird.


ZIELGRUPPEN

Die Zusatz-/Querschnittsqualifikation ist geöffnet

  • für alle Studierenden der lehramtsbezogenen Studiengänge der Universität Heidelberg und der Pädagogischen Hochschule Heidelberg,
  • (auf Anfrage) auch für interessierte Studierende anderer Studiengänge.

Studierende können die ZQQ in allen Studienphasen absolvieren, d. h. sowohl im Bachelor- als auch im Masterstudium. Der Beginn im Bachelorstudium und eine Fortführung im Masterstudium sind möglich und willkommen.

Lehrkräfte aller Schularten haben ebenfalls die Möglichkeit teilzunehmen.

BESCHEINIGUNG

Das erfolgreiche Absolvieren der Zusatz-/Querschnittsqualifikation wird durch die HSE bescheinigt.

AUFBAU

Die Zusatz-/Querschnittsqualifikation beinhaltet sowohl fachwissenschaftliche als auch didaktisch-praxisorientierte Anteile.

Die Abbildung zeigt den Aufbau der Zusatz-/Querschnittsqualifikation Kulturelle Bildung, die sich in Basisbaustein, Wahlpflichtbaustein und Abschlussbaustein gliedert.
Aufbau der Zusatz-/Querschnittsqualifikation Kulturelle Bildung der HSE

LEISTUNGSUMFANG

Die ZQQ umfasst insgesamt 15 LP und ist in drei Bausteine aufgeteilt – in den Basisbaustein, den Wahlpflichtbaustein und den Abschlussbaustein.

Da es sich um eine zusätzliche Qualifikation handelt, kann das Absolvieren einer Veranstaltung nicht doppelt – beispielsweise im Master of Education und der ZQQ – angerechnet werden. Die Leistungen für die ZQQ sind über das reguläre Curriculum hinaus zu erbringen.

STUDIENVERLAUF

Der Basisbaustein (Selbstlernkurs) ist als erste Veranstaltung verpflichtend zu belegen. Der Kurs wird auf Moodle, der E-Learning-Plattform der Universität Heidelberg, angeboten und muss innerhalb eines Semesters abgeschlossen werden. Es besteht die Möglichkeit, bereits parallel dazu eine Veranstaltung aus dem Wahlpflichtbereich zu besuchen.

Aus mindestens zwei der drei Wahlpflichtbereiche „Kulturelles Erbe“, „Kulturelle Vielfalt“ und „Populäre Kultur“ müssen Lehrveranstaltungen aus dem Fächerkanon der Universität Heidelberg und der Pädagogischen Hochschule Heidelberg belegt werden. Diese können parallel oder nacheinander besucht werden. Insgesamt sind dabei 8 LP zu erwerben; wie sich diese auf die Veranstaltungen verteilen, können die Teilnehmenden individuell entscheiden und zusammenstellen.

Während des gesamten Verlaufs dokumentieren die Teilnehmenden ihre sämtlichen erarbeiteten Ergebnisse und gewonnenen Eindrücke in einem studienbegleitenden Portfolio. Das Portfolio dient nach Absolvieren der ZQQ als Grundlage zur Erstellung der Teilnahmebescheinigung.

ABSCHLUSSBAUSTEIN

Im Abschlussbaustein erlangen die Teilnehmenden 5 LP. Dies kann in Form eines 4–6-wöchigen Praktikums, im Erstellen eines Unterrichtsentwurfes oder eines Exkursionskonzeptes, in der Erarbeitung und Durchführung von Projekttagen oder eines Projektes mit außeruniversitären Partnern geschehen. Auch andere Praxisformen sind möglich; alles ist mit einer betreuenden Lehrperson abzusprechen. In jedem Fall ist als Leistungsnachweis ein Abschlussbericht von ca. 5–7 Seiten zu erbringen.

Ziel des Abschlussbausteins ist es, das erlernte und erarbeitete Wissen der beiden vorhergehenden Bausteine in der schulischen Praxis anzuwenden. Dabei sollen die Chancen und Möglichkeiten, aber auch Schwierigkeiten des Themas bei der Einbindung in den schulischen Alltag reflektiert werden.

ANMELDUNG

Die Anzahl der Teilnehmenden ist auf max. 20 Personen begrenzt.
Interessierte Studierende und Lehrkräfte senden ihre Anmeldung bitte bis einschließlich 14. April 2024 per E-Mail an zq-kulturelle-bildung@heiedu.uni-heidelberg.de.

Die Teilnahme an den einzelnen Lehrveranstaltungen der ZQQ ist kostenfrei.

LEHRVERANSTALTUNGEN IM SOMMERSEMESTER 2024

BASISBAUSTEIN

Der Basisbaustein wird in Form eines Moodle-Selbstlernkurses absolviert. Anmeldungen werden bis einschließlich 14. April 2024 unter zq-kulturelle-bildung@heiedu.uni-heidelberg.de entgegengenommen.

WAHLPFLICHTBAUSTEIN

Die Anmeldung für die Veranstaltungen im Wahlpflichtbaustein erfolgt per Mail an die jeweiligen Dozierenden; bitte nehmen Sie darüber hinaus unbedingt zq-kulturelle-bildung@heiedu.uni-heidelberg.de in Kopie.

KULTURELLE VIELFALT

KULTURELLES ERBE
  • Seminar „Die nationalsozialistischen Thingstätten: Unsichtbares Erbe sichtbar machen
    Dozentinnen: PD Dr. Stefanie Samida, Eva-Maria Heindl
    Ab 22.04.2024, jeweils montags, 11:15–12:45
    Historisches Seminar, Grabengasse 3-5, Übungsraum III
  • Übung „Immaterielles Erbe
    Dozierende: Felix Brönner, Sarah Leuders
    Ab 18.04.2024, jeweils donnerstags, 14:15–15:45
    Neue Universität, Grabengasse 3-5, 3. OG, Verfügungsraum Orgel
  • Ringvorlesung „Digital Cultural Heritage
    Dozentin: Prof. Dr. Stephanie Döpper
    Ab 24.04.2024, jeweils mittwochs, 18:15–19:45 Uhr
    Neue Universität, Grabengasse 3-5, Hörsaal 12
  • Seminar „Weltkulturerbe in Gefahr
    Dozentin: Prof. Dr. Stephanie Döpper
    Ab 15.04.2024, jeweils montags, 11:15–12:45 Uhr
    Neue Universität, Grabengasse 3-5, 3. OG, Verfügungsraum Orgel
POPULÄRE KULTUR

LEHRVERANSTALTUNGEN IM WINTERSEMESTER 2023/2024

BASISBAUSTEIN

Der Basisbaustein wird in Form eines Moodle-Selbstlernkurses absolviert. Anmeldungen werden bis einschließlich 15. Oktober 2023 unter zq-kulturelle-bildung@heiedu.uni-heidelberg.de entgegengenommen. Weitere Informationen erhalten die Teilnehmenden im Lauf der vorlesungsfreien Zeit.

WAHLPFLICHTBAUSTEIN

Die Anmeldung für die Veranstaltungen im Wahlpflichtbaustein erfolgt per Mail an die jeweiligen Dozierenden; bitte nehmen Sie darüber hinaus unbedingt zq-kulturelle-bildung@heiedu.uni-heidelberg.de in Kopie.

KULTURELLE VIELFALT

KULTURELLES ERBE
POPULÄRE KULTUR

LEHRVERANSTALTUNGEN IM SOMMERSEMESTER 2023

BASISBAUSTEIN

Der Basisbaustein in Form eines Moodle-Selbstlernkurses wird im Sommersemester 2023 erstmalig angeboten. Anmeldungen werden bis einschließlich 20. April 2023 unter zq-kulturelle-bildung@heiedu.uni-heidelberg.de entgegengenommen. Zum Auftakt der ZQQ und des Basisbausteins findet am 21. April eine Kick-off-Veranstaltung statt. Weitere Informationen erhalten die Teilnehmenden nach der Anmeldung per Mail.

WAHLPFLICHTBAUSTEIN

Die Anmeldung für die Veranstaltungen im Wahlpflichtbaustein erfolgt per Mail an die jeweiligen Dozierenden; bitte nehmen Sie darüber hinaus unbedingt zq-kulturelle-bildung@heiedu.uni-heidelberg.de in Kopie.
 

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