Bildung für nachhaltige Entwicklung und Sport – Beispiel Azoren

PROJEKTVERANTWORTLICHER

  • Frederik Borkenhagen (Universität Heidelberg)

PROJEKTPARTNERINNEN

  • Prof. Dr. Lissy Jäkel (Pädagogische Hochschule Heidelberg)
  • Dr. Annette Scheffer (Marine Stewardship Council London)

PROJEKTBESCHREIBUNG

Sportliche Freizeitaktivitäten sind ein relevanter Urlaubsinhalt. Dabei steht nicht zwangsläufig die tatsächliche körperliche Aktivität im Vordergrund, sondern die Möglichkeit, sich aufgrund eines guten Angebots am Urlaubsort sportlich betätigen zu können. Will sich eine Region demnach als attraktives touristisches Ziel vermarkten, so gilt es, auch sportliche Angebote auszubauen und auf die angestrebten Besucherzahlen auszurichten. Dies kann durch Erweiterung bestehender regionaler Angebote entstehen. Oftmals drängen aber auch (externe) Anbieter mit entsprechender Expertise in den Markt, sofern das Potenzial für ein lukratives Geschäft vorhanden ist. Solche Entwicklungen sind unter der Perspektive von Nachhaltigkeit kritisch zu hinterfragen.

Ziel der Exkursion sind die azorianischen Inseln Faial, Pico und Sao Jorge im Nordatlantik. Die Azoren gelten als touristisches Entwicklungsgebiet, wobei die Unterschiede einzelner Inseln der Inselgruppe zu beachten sind. Die Lage im Golfstrom und die Morphologie der Inseln führen zu hoher mariner Artenvielfalt in unmittelbarer Küstennähe, wodurch das Meer eine Schlüsselrolle als Ressource für Wirtschaft und touristische Entwicklung der Azoren spielt. Im Rahmen der Exkursion sollen einerseits die dort vorhandenen Angebote im Bereich der sportlichen Freizeitgestaltung im Urlaub erkundet und analysiert werden (Tauchen, Wandern, Canyoning, Schwimmen mit Delfinen, Wassersport). Hierbei werden wirtschaftliche, regional-politische und  sportfachliche Aspekte beleuchtet, u. a. durch Vorträge regionaler Institutionen. Andererseits soll auch die Besonderheit der Flora und Fauna der Azoren in den Blick genommen und erfahren werden (u. a. Walbeobachtung). Dabei stehen Fragen einer nachhaltigen Entwicklung im Mittelpunkt: Wie ist eine touristische Entwicklung „mit Augenmaß“ möglich? Wo liegen die Grenzen des Wachstums? Wie können Sportaktivitäten unter Aspekten des Natur- und Artenschutzes durchgeführt werden? Wie lassen sich Interessen der Wirtschaft, der Regionalpolitik oder von Investoren mit Prinzipien einer nachhaltigen Entwicklung verbinden? Antworten auf diese Fragen werden als Kooperation der Bereiche Sport und Meeresbiologie und unter Einbeziehung der lokalen Gegebenheiten der Azoren erarbeitet.