Grenzen überbrücken: Literaturunterricht in der Schule als Empathie-stiftende und Kultur-übergreifende Lernerfahrung

VANESSA BÜHLING

Vanessa Bühling

Studiengang: Lehramt an Gymnasien
Fächer: Anglistik und Geschichte (seit WS 2012/13), Germanistik (seit WS 2013/14)
Mentor: PD. Dr. Jan Rupp

PROJEKTBESCHREIBUNG

Im Zuge der Globalisierung sind die Menschen im 21. Jahrhundert vernetzter denn je. Dennoch existieren – das wird in verschiedenen aktuellen Diskursen deutlich – nach wie vor viele Vorurteile und Stereotypen. In einer Reaktion auf die Anschläge am 11. September 2001 identifizierte der britische Autor Ian McEwan einst mangelndes Vermögen zur Empathie als die Ursache jeglicher Boshaftigkeit. Moralisches Handeln ist ihm zufolge angelegt in der Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen. Literatur und das dem Medium eigene Eintauchen in andere Welten und Lebenswirklichkeiten fördert verschiedenen Studien zufolge unsere Empathiefähigkeit. Die Wertevermittlung sowie der Umgang mit kultureller Diversität erfahren auch in der Schule, einem der zentralen Bildungsorte, eine neue Dringlichkeit. Das Ziel meines Projektes ist es deshalb, die Forschungsergebnisse aus dem Schnittfeld von Literaturwissenschaft und Psychologie mit der Didaktik und Praxis des Fremdsprachenunterrichts zusammenzubringen. Mit Blick auf die neuen Lehrpläne wird untersucht werden, inwiefern die Curricula Aspekte wie Empathie und Fremdverstehen bereits berücksichtigen. Des Weiteren gilt es nachzuvollziehen, welche Werke bisher aus welchen Gründen in der Schule rezipiert werden. Auf Basis dessen werde ich einen Kriterienkatalog für die Auswahl von Werken im Unterricht erstellen, welcher nicht nur literaturwissenschaftliche Kriterien sondern auch die Ziele der Bildungspläne sowie fachdidaktische Ansätze reflektieren soll. Zudem werde ich mich mit der Frage beschäftigen, welche Voraussetzungen in der Schule geschaffen werden müssen, um das persönlichkeitsbildende und wertevermittelnde Potential von Literatur ausschöpfen zu können. Insgesamt wird mein Projekt demnach – ganz im Sinne von Literatur als Grenzen überbrückendes Medium – eine Brücke schlagen zwischen lehramtsbezogener Hochschulforschung und praktischem Schulalltag.