Vortragsreihe: „Sozial nachhaltige“ Bildungsziele – Herausforderungen, Ansprüche und Aufgaben an Schule und Lehrer*innenprofessionalität

PROJEKTVERANTWORTLICHER

  • Dr. Klemens Ketelhut (Pädagogische Hochschule Heidelberg, Annelie-Wellensiek-Zentrum für Inklusive Bildung)

PROJEKTPARTNERIN

  • Johanna Weselek (Pädagogische Hochschule Heidelberg, Abteilung Geographie)

PROJEKTBESCHREIBUNG

Nachhaltige Entwicklung wurde im Rahmen der Rio-Konferenz (1992) in ihren drei inhaltlichen Dimensionen (Ökologie, Ökonomie und Soziales) weiter konkretisiert, die Verknüpfung von Umweltbelangen und Entwicklung wurde in den Fokus gestellt und im Rahmen der Agenda 21 wurde Bildung als geeignetes Umsetzungsinstrument für eine nachhaltige Entwicklung benannt. Dies zeigt, dass hinsichtlich der Frage, wie eine gesellschaftliche Transformation gelingen kann, Bildung eine hohe Relevanz zugesprochen wird, um den normativen Anspruch einer nachhaltigeren Lebensführung verwirklichen zu können. Diese Verankerung macht die Thematik auch für die aktuelle Lehrer*innen-Bildung relevant, da BNE eine der Leitperspektiven des aktuellen Bildungsplans in Baden-Württemberg ist. Die Vortragsreihe adressiert das Bildungskonzept „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ und eruiert, welche Bedeutung schulische Bildung – und damit auch: Lehrer*innenprofessionalität – für Bildungsziele haben, die als sozial nachhaltig zu verstehen sind. Die Entwicklung demokratischer Werte und die Möglichkeit zur Partizipation, die die unhintergehbaren Grundlagen sozialer Nachhaltigkeit bilden, können als zentrale Ziele von Bildungsbemühungen verstanden werden.

Gleichzeitig können dieser Forderung auch kritische Anmerkungen gegenübergestellt werden: Kann, so lässt sich nach den letzten PISA-Ergebnissen erneut fragen, ein Schulsystem, das soziale Herkunft als Selektionskriterium zulässt, als sozial nachhaltig verstanden werden? Können schulische Organisationsformen, die nicht sensibel auf die soziale Strukturkomponente der Heteronormativität reagieren und damit Ausschlüsse von LGBTTIQ*-Personen reproduzieren, Bildungsgerechtigkeit herstellen? Und ist es überhaupt möglich, dass Pädagogik nachhaltig verändernd auf strukturelle soziale Ungleichheitsdimensionen einwirkt?

Sobald Präsenzveranstaltungen wieder möglich sind, möchten wir diese Fragen im Rahmen einer Vortragsreihe, die mit einer Podiumsdiskussion abschließt, aus verschiedenen Perspektiven hinsichtlich ihrer Bedeutung für die Lehrer*innenbildung thematisieren.