Wortschreiben in Erst- und Zweitsprache Deutsch aus gebrauchsbasierter Perspektive

PROJEKTVERANTWORTLICHE

PROJEKTBESCHREIBUNG

Wie können Schüler*innen in ihrem Schrifterwerb, spezifisch beim Wortschreiben im Deutschen als Erst- oder Zweitsprache, unterstützt werden? In dem Forschungsprojekt wird von einem weiten Verständnis des Schrifterwerbs ausgegangen: Schrifterwerb als Aneignung von Fähigkeiten, die zur Kommunikation innerhalb des Schriftsystems einer Sprachgemeinschaft erforderlich sind. Untersucht werden Erwerbs- und Lernprozesse von Schüler*innen beim Schreiben im deutschen Schriftsystem mit seinen in der Orthographie konventionalisierten Gesetzmäßigkeiten. Dabei werden gebrauchsbasierte Ansätze der Spracherwerbsforschung herangezogen (z. B. Langacker 1987, 2000; Tomasello 2003; Bybee 2010) und in Bezug zum Schreibenlernen gesetzt. Mithilfe von Datenerhebungen bei Schüler*innen mit Erst- und Zweitsprache Deutsch werden die theoretisch-fachwissenschaftlichen Erkenntnisse untermauert. Schließlich wird der Frage nachgegangen, wie der Vielfalt der Schüler*innen in Bezug auf ihre unterschiedlichen Schrifterfahrungen in teils unterschiedlichen Schriftsystemen beim Schreiben im deutschen Schriftsystem sprachwissenschaftlich und sprachdidaktisch fundiert entgegengetreten werden kann.

Damit soll ein forschungsbasierter Lösungsansatz für die Frage nach Unterstützungsmöglichkeiten beim Wortschreiben in Erst- und Zweitsprache Deutsch vorgelegt werden, der auf eine enge Verschränkung von Fachwissenschaft und Fachdidaktik gründet und sich dabei an den Anforderungen der Praxis orientiert.

LITERATUR

  • Bybee, Joan L. (2010): Language, usage and cognition. Cambridge: Cambridge Univ. Press.
  • Langacker, Ronald W. (1987): The Foundations of cognitive grammar. Volume 1: Theoretical Prerequisites. Stanford, Calif.: Stanford University Press.
  • Langacker, Ronald W. (2000): Grammar and conceptualization. Berlin, New York: Mouton de Gruyter.
  • Tomasello, Michael (2003): Constructing a language. A usage-based theory of language acquisition. Cambridge, Mass.: Harvard Univ. Press.

PUBLIKATIONEN

  • Chilla, S., Krupp, S.; Wulff, N. (2017): Deutsch lernen und unterrichten in der Vorbereitungsklasse – Konsequenzen für die Lehrerbildung. Blogbeitrag HSE-Blog. Online in: https://hse.hypotheses.org/514 [Abruf am: 29.01.2019].
  • Chilla, S.; Krupp, S; Wulff, N. (i. E.): Konzepte für den Deutscherwerb „neu zugewanderter Jugendlicher“ im deutschen Bildungssystem: Lehrwerke oder „adaptive Baukästen“: Welchen Anforderungen müssen Lehr- und Lernmaterialien genügen?. In: Kovács, K.; Fáy Dombi, A. (Hrsg.): National and international tendencies of education and training. Szeged: Szegedi Egyetemi JGYF Kiadó.
  • Goltsev, E.; Krupp, S. (i. E.): Sprechende Stifte im Klassenzimmer: Der Einsatz eines Hörstiftes in der Deutschförderung neu zugewanderter Schülerinnen und Schüler. In: Biebighäuser, K.; Feick, D.: (Hrsg.): Digitale Medien im DaZ und DAF-Unterricht.