DEEPER LEARNING UNTERRICHTSDESIGNS KONZIPIEREN
Wenn wir Lernende heute so unterrichten, wie wir gestern unterrichtet wurden, nehmen wir ihnen ihr Morgen.
(John Dewey)
Das Deeper Learning Unterrichtsmodell (Sliwka 2018) dient der Strukturierung von Unterrichtsprozessen. Es untergliedert den Unterricht in eine Instruktions-/Aneignungs-, eine Ko-Konstruktions-/Ko-Kreations- und eine Phase zur authentischen Leistung. Damit Schülerinnen und Schüler engagiert lernen, ist das Lehrkräftehandeln flexibel und adaptiv.
INSTRUKTION UND ANEIGNUNG
KO-KONSTRUKTION BZW. KO-KREATION
AUTHENTISCHE LEISTUNG
Phase | Instruktion und Aneinung | Ko-Konstruktion und Ko-Kreation | Authentische Leistung |
---|---|---|---|
Prozess |
Substantieller Input von Expert:innen Unterschiedliche Kanäle der Vermittlung |
Eigenständige Arbeit an komplexen Aufgaben (Teamarbeit, Einzelarbeit, Mischform) Voice & Choice durch Schülerinnen und Schüler |
Präsentation und kritische Reflexion von Arbeitsergebnissen und Arbeitsprozess in authentischen Formen |
Lernziel |
Tiefes Verständnis von fachlichen Schlüsselkonzepten |
Entwicklung anspruchsvoller Kompetenzen Kommunikation, Kollaboration, kritisches Denken und kreative Problemlösung |
Erreichen von Arbeitsergebnissen und Meta-Reflexion |
Lehrerrolle |
Aufbau kognitiver Strukturen als Basis zur Erlangung von Expertise anleiten |
Modelling, Coaching, Scaffolding, Fading, Articulation, Exploration, Reflection, formatives Feedback |
Formatives & summatives Feedback |
Quelle: Sliwka, A. (2018): Pädagogik der Jugendphase: Wie Jugendliche engagiert lernen. Weinheim: Beltz.
DEEPER LEARNING MEETS UNIVERSAL DESIGN FOR LEARNING (UDL)
Deeper Learning lässt sich mit Universal Design for Learning kombinieren. Das Universal Design Konzept stammt ursprünglich aus der Architektur und beschreibt dabei, dass es jeder Person ermöglicht wird, ein Gebäude nach ihren individuellen Ansprüchen und Möglichkeiten zu nutzen. Dieser Grundgedanke wurde auf Bildungsprozesse übertragen. So soll es allen Lernenden ermöglicht werden, mit ihren individuellen Bedürfnissen am Bildungsangebot teilzuhaben und dabei eine individuelle Förderung zu erfahren. Universal Design for Learning gründet sich auf folgende Leitgedanken:
- ENGAGEMENT
Der Unterricht soll das Interesse der Lernenden wecken und sie zu Lern- und Bildungsprozessen motivieren. - REPRESENTATION
Die Inhalte werden auf verschiedenen Wegen vermittelt, sodass alle Lernenden die Möglichkeit haben, diese zu verstehen. - ACTION & EXPRESSION
Den Lernenden stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, ihr Wissen zu präsentieren.