Zwei miteinander verschränkte Transferinitiativen standen dabei im Zentrum: Im Förderzeitraum wurde – in Kooperation mit der Heidelberg School of Education (HSE) – zum einen die Weiterbildungsveranstaltung NS-Großarchitektur als außerschulische Lernorte: Lokale und nationale Perspektiven für Lehrer:innen der Sekundarstufe II und Studierende des M. Ed. konzipiert und durchgeführt. Eng verbunden damit war zum anderen die Erstellung von zwei Unterrichtsentwürfen (inkl. Unterrichtsmaterial) für die Sekundarstufe. Zentrales Anliegen war es, die Sichtbarkeit der Kulturerbeforschung zu stärken und diese in der Lehrkräftebildung und damit auch im Unterricht zu verankern. Anhand der Heidelberger „Thingstätte“ lässt sich exemplarisch nach dem gesellschaftlichen Umgang mit „dunklem“ und „vergessenem“ Erbe fragen. Der Blick auf Aushandlungsprozesse und Nutzungsformen von lokalen, „nahen“ Orten des Nationalsozialismus ermöglicht nicht nur eine Untersuchung seiner Nachgeschichte in der Bundesrepublik, sondern beleuchtet auch erinnerungskulturelle und (geschichts-)politische Fragen sowie das bundesdeutsche (kulturelle) Selbstverständnis. Zudem ermöglicht die Auseinandersetzung mit den materiellen Überresten eine Loslösung von rein textbasierten Unterrichtsgegenständen und damit eine lebensweltnahe Auseinandersetzung mit dem gesellschaftlichen Aufgabengebiet der Überlieferung und Erhaltung von Kulturerbe.
Dank gebührt dem Stadtarchiv Heidelberg, Martin Oelenheinz und der Rhein-Neckar-Zeitung für die Reproduktionsgenehmigungen.