Neuerscheinung: „Transformational leadership for deeper learning: shaping innovative school practices for enhanced learning“
ARTIKEL VON ANNE SLIWKA ET AL. BELEUCHTET FÜHRUNGSANSÄTZE, DIE DEN WANDEL ZU EINER INNOVATIVEN SCHULPRAXIS BEGÜNSTIGEN
Die sich immer schneller wandelnde Welt des 21. Jahrhunderts stellt auch an Schulen die Anforderung, sich weiterzuentwickeln, aktiv an neue Gegebenheiten anzupassen und auf diese Weise eine Lernumgebung zu gestalten, die es ermöglicht, Schüler:innen auf einen erfolgreichen Lebensweg vorzubereiten. Für eine gelingende Transformation kommt insbesondere Schulleitungen eine bedeutende Rolle zu.
In ihrer im Journal of Educational Administration als Open-Access-Publikation veröffentlichten Studie „Transformational leadership for deeper learning: shaping innovative school practices for enhanced learning“ nehmen Anne Sliwka, Britta Klopsch, Janina Beigel und Lin Tung daher Führungsansätze in den Blick, die Deeper Learning fördern und den Übergang von der traditionellen Schulbildung hin zu einem Modell erleichtern, das den Anforderungen der postindustriellen digitalen Wissensgesellschaft gerecht wird.
Der Beitrag zeigt, dass transformationale Führung für eine nachhaltige Umsetzung und Skalierbarkeit von Deeper Learning an Schulen unerlässlich ist. Um Deeper Learning in Schulen und im Bildungssystem weitreichend zu verankern, bedarf es laut der Untersuchung zum einen der vermehrten Gewinnung transformationaler Führungskräfte, die innerhalb des Prozesses systemische Faktoren wie die Zusammenarbeit von Lehrkräften, Bewertungsvorschriften und die effektive Nutzung von Zeit und Raum adressieren, zum anderen aber auch einer Neuausrichtung der Ausbildung angehender Führungskräfte hin zu transformationalen Ansätzen.
Deeper Learning beschreibt eine Pädagogik, in der Lernende sich tiefgreifend mit Wissen auseinandersetzen und selbst Wissen generieren, indem sie es sowohl über instruktiv gesteuerte Prozesse der Aneignung als auch über selbstregulierte Prozesse der Ko-Konstruktion und Ko-Kreation verarbeiten. Das Konzept stellt menschliche Fähigkeiten wie Problemlösen, Kreativität und Sozialkompetenz in den Vordergrund, die nicht nur zur individuellen Selbstbestimmung, Zufriedenheit und sozialen Zugehörigkeit beitragen, sondern auch im Hinblick auf die Entwicklung Künstlicher Intelligenz immer mehr an Bedeutung gewinnen. Im Rahmen des StartChancen-Programms des Bundesministeriums für Bildung und Forschung können auch die geförderten „Startchancen-Schulen“ ihr Chancen-Budget dazu nutzen, Deeper Learning in ihren Schulalltag zu integrieren. Eine entsprechende Empfehlung findet sich im begleitenden Orientierungspapier zur Verwendung der Chancenbudgets an den Startchancen-Schulen.