PILOTPHASE STARTET ZUM SOMMERSEMESTER 2023

Willkommenskultur, Hochkultur, Bakterienkultur, Kunst und Kultur – das alles sind gängige Ausdrücke im täglichen Sprachgebrauch, auch bei Lehrkräften und Schüler:innen im Unterricht. Was sich hinter dem Begriff „Kultur“ wirklich verbirgt, wird dabei jedoch oftmals nicht diskutiert oder reflektiert. Die neue extracurriculare Zusatz-/Querschnittsqualifikation (ZQQ) „Kulturelle Bildung“ für angehende Lehrkräfte setzt ab dem Sommersemester 2023 hier an: Mit den Schwerpunkten kulturelles Erbe, kulturelle Vielfalt und populäre Kultur rückt sie kulturbezogene Bereiche in den Vordergrund, die im schulischen Alltag sonst nur zögerlich Eingang finden. Die Teilnehmenden bekommen (praktische) Einblicke in Fächer jenseits der curricularen Lehramtsfächer, wie z. B. in Archäologie, Kunstgeschichte, Musikwissenschaft und Ethnologie sowie in Forschungsfelder wie Kulturgüterschutz und Transcultural Studies.
Mit diesem thematischen Fokus schlägt die ZQQ zudem inhaltliche Brücken zu drei der sechs Leitperspektiven des baden-württembergischen Bildungsplans: Bildung für Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt (z. B. in Form von interkulturellem Dialog), Verbraucherbildung (z. B. beim Thema Alltagskonsum) und Bildung für nachhaltige Entwicklung (z. B. bei der Förderung der Bereitschaft zum Engagement und zur Verantwortungsübernahme). Die Initiative zur ZQQ und ihr inhaltliches Konzept stammen von PD Dr. Stefanie Samida und Prof. Dr. Cord Arendes vom Historischen Seminar der Universität Heidelberg. Das extracurriculare Angebot ist Teil ihres Transfervorhabens „Kulturelles Erbe als Feld kultureller Bildung: Transdisziplinarität stärken und entwickeln“, das in der Flagship-Initiative „Transforming Cultural Heritage“ der Universität gefördert wird.
„Ein wichtiges Ziel der Zusatzqualifikation ist es, dass die Studierenden selbst über Kultur reflektieren und sie gleichzeitig als einen dynamischen Prozess erfahren. Kultur wird aktiv gestaltet und sie unterliegt stets neuen Interpretationen und Bedeutungen“, erläutert die Kulturwissenschaftlerin Stefanie Samida. „Wir freuen uns sehr, dass wir unser transdisziplinäres Programm im Rahmen der HSE ausbringen und so aktuelle Perspektiven aus den Fächern und kulturwissenschaftlichen Forschungsfeldern unmittelbar in die Bildung der Lehrkräfte von morgen einbringen können.“
Die ZQQ richtet sich insbesondere an die Studierenden der lehramtsbezogenen Studiengänge der Universität und der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Sie umfasst 15 Leistungspunkte in Form eines Basisbausteins, eines Wahlpflichtbausteins sowie eines Abschlussbausteins „Kulturelle Praxis“. Die Anzahl der Teilnehmenden ist in der Pilotphase auf 20 Personen begrenzt. Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden sich auf der Website der ZQQ: www.hse-heidelberg.de/kulturelle-bildung