Was ist Deeper Learning?

DEEPER LEARNING ALS PROZESS VON INSTRUKTION UND ANEIGNUNG, KO-KONSTRUKTION & KO-KREATION UND AUTHENTISCHER LEISTUNGSERBRINGUNG

Deeper Learning beschreibt eine Pädagogik, in der Lernende sich tiefgreifend mit Wissen auseinandersetzen und selbst Wissen generieren, indem sie es sowohl über instruktiv gesteuerte Prozesse der Aneignung als auch über selbstregulierte Prozesse der Ko-Konstruktion und Ko-Kreation verarbeiten.

Im 21. Jahrhundert gewinnen komplexe Kompetenzen wie kritisches Denken und kreatives Problemlösen an Bedeutung. Doch ohne fachliches Vorwissen und praktische Fertigkeiten ist es nicht möglich Probleme zu lösen oder kreativ zu sein. Genau darum geht es beim Deeper Learning: Wie können Lernende sich substantielles fachliches Wissen und handlungsrelevante Fähigkeiten aneignen, um damit komplexe Probleme kreativ zu lösen?

Die Aneignung von Wissen einerseits und den vier zentralen überfachlichen Zukunftskompetenzen Kommunikation, Kollaboration, kritisches Denken und Kreativität andererseits, gehen beim Deeper Learning Hand in Hand. Beim Deeper Learning werden Wissensaneignung und kreatives Problemlösen in einem Lernarrangement verknüpft und aufeinander bezogen. Es geht jetzt um die Weiterentwicklung dieser Pädagogik für das digitale Zeitalter.

KERNELEMENTE DER DEEPER LEARNING PÄDAGOGIK

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ADAPTIVE EXPERTISE VON LEHRKRÄFTEN

Lehrkräfte nehmen im Verlauf einer Deeper Learning Sequenz adaptiv und flexibel unterschiedliche Rollen ein. Zunächst geht es darum den Prozess zu planen, Wissen zu strukturieren und anschaulich zu vermitteln, später stehen eher das Coaching der Lernenden und das Scaffolding (Lerngerüste bauen) durch adaptive Unterstützung im Vordergrund. Auch formatives Feedback an die Schülerinnen und Schüler und Formen der gemeinsamen Reflexion gehören zu den zentralen Aufgaben der Lehrkräfte im Prozess des Deeper Learning. 

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ZUKUNFTSKOMPETENZEN: KOMMUNIKATION, KOLLABORATION, KRITISCHES DENKEN UND KREATIVITÄT

Wissensaneignung einerseits und kreative, problemlösende Arbeit andererseits werden beim Deeper Learning in einem Lernsetting verknüpft. Während in der Phase der Instruktion die Aneignung von fachlichen Schlüsselkonzepten und bedeutsamem Vorwissen im Fokus steht, geht es in der Phase der Ko-Konstruktion/Ko-Kreation um die Arbeit mit Wissen. Hier steht der Lernprozess im Fokus, der getragen wird von den Zukunftskompetenzen Kommunikation, Kollaboration, kritisches Denken und Kreativität. Auch bei der authentischen Leistungserbringung kommen die Zukunftskompetenzen (21st Century Skills) in Form von Problemlösung, Produkt oder Performanz zur Anwendung.

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KOMPLEXE FRAGEN – HYBRIDE LERNWELTEN

Obwohl Deeper Learning immer auch ein fachliches Lernen ist, ermöglicht der pädagogische Rahmen die interdisziplinäre Öffnung für komplexe Fragestellungen und Herausforderungen. Der Lernraum wird über das Klassenzimmer hinaus in die Lebenswelt eröffnet und ermöglicht ein Lernen von, mit und für Partner/n und die Einbindung außerschulischer und virtueller Lernorte. Auch Learning Commons gelten als geeigneter Rahmen für Deeper Learning.

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DIGITALISIERUNG

Digitale Medien und Arbeitsweisen reichern Lernprozesse des Deeper Learning in allen drei Phasen an.  Im Wissenserwerb beispielweise durch den Zugang zu anschaulichen Film- und Textdokumenten; in der Ko-Konstruktion/Ko-Kreation durch die Nutzung digitaler Tools zu Unterstützung problemlösender und kreativer Arbeitsprozesse; in der Präsentation durch die vielfältigen Möglichkeiten der digitalen und authentischen Aufbereitung von Arbeitsergebnissen.