Bildung gegen Antisemitismus. Wenn Wissen und Reflexion vor Ressentiments schützen sollen

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Altbau der Pädagogischen Hochschule
Keplerstr. 87
Hörsaal 130
69120 Heidelberg
Deutschland

ÖFFENTLICHER VORTRAG DER REIHE „ANTISEMITISMUS IN BILDUNGSKONTEXTEN“

Das Bild zeigt die grauen Betonstelen des Holocaust-Mahnmals in Berlin (Denkmal für die ermordeten Juden Europas).
Bild: StockSnap/Pixabay

Oft gesucht und schmerzlich vermisst wird der Königsweg der Antisemitismusprävention. Die Versprechungen sind auch allzu verlockend: Die Aufklärung und die Zurückdrängung eines jahrtausendealten und scheinbar unverwüstlichen Ressentiments wären damit verbunden. Allein: Es scheint diesen Königsweg nicht zu geben. Aber warum eigentlich? Die Antwort ist ebenso banal wie weitreichend: weil weder Wissen noch Bildung automatisch vor Ressentiments schützen – zumindest nicht aus einer mündigkeitsorientierten Perspektive.

Im Vortrag wird diskutiert, dass es aus einer mündigkeitsorientierten Perspektive keine Garantien oder Sicherheiten im Sinne von ‚wenn Material/Schulbuch/Methode x, dann antisemitismusresistent‘ geben kann, weil Bildungserfahrungen auf eigenständige Auseinandersetzungen abzielen. Das mag zuweilen als Ärgernis erscheinen, jedoch liegt genau in diesem Scheitern eine Lösung, weil es auf die Autonomie der Bildungsteilnehmer:innen verweist. Vor diesem Hintergrund wird gezeigt, dass zum Erkennen, Benennen und Handeln gegen Antisemitismen unterschiedliche Wissensformen aufeinander angewiesen sind. Neben Faktenwissen nimmt dabei reflexives Wissen eine besondere Bedeutung ein, um vergangene und aktuelle Erscheinungsweisen von Antisemitismen erkennen und kritisieren zu können.

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