VORTRAG IM RAHMEN DES SEMINARS „GENDER – RACE – CLASS ... UND IHRE BERÜCKSICHTIGUNG BEIM HISTORISCHEN LERNEN“
Die Studienwahrscheinlichkeit hängt in Deutschland in hohem Maß vom Elternhaus ab: Von 100 Kindern aus Akademikerfamilien beginnen statistisch gesehen 79 ein Hochschulstudium, aus Nicht-Akademikerfamilien lediglich 27 (DZHW, 2018). Deshalb ermutigt die gemeinnützige und spendenfinanzierte Organisation ArbeiterKind.de Schüler/innen aus nicht-akademischen Elternhäusern zum Studium und unterstützt sie auf dem Weg zum Studienabschluss und Berufseinstieg. Denn was für Akademikerkinder mitunter selbstverständlich ist, kann für Studierende der ersten Generation eine große Herausforderung darstellen: Was kann ich überhaupt studieren? Wie finanziere ich mir mein Studium? Kann ich mich auch für ein Stipendium bewerben? Was sind Stipendien eigentlich? Wie schreibe ich eine Hausarbeit? Wie zitiere ich? Wen kann ich um Rat und Unterstützung bitten?
Der Eintritt in die ihnen völlig unbekannte akademische Welt stellt für viele Erstakademiker/innen eine große Hürde dar, denn Kinder aus nicht-akademischen Elternhäusern haben keine Rollenvorbilder und meist auch niemanden, den sie zum Studium befragen können. Gerade für sie ist eine niedrigschwellige und persönliche Anlaufstelle von großer Bedeutung, um ein Studium zu beginnen.
Hier leistet ArbeiterKind.de seit zwölf Jahren einen Beitrag, über den Gründerin und Geschäftsführerin Katja Urbatsch in ihrem Vortrag berichtet. Die eigene Bildungsgeschichte erzählen und durch das persönliche Beispiel ermutigen: Nach diesem Grundsatz engagieren sich 6.000 ehrenamtliche Mentor/innen – meist selbst Studierende der ersten Generation – in 80 lokalen Gruppen. (Virtuelle) Infoveranstaltungen in Schulen, offene (Online-)Treffen, (Online-)Sprechstunden, das Infotelefon, ein persönliches Mentoringangebot, die Webseite und ein eigenes soziales Netzwerk bieten viele leicht zugängliche Anlaufstellen für Ratsuchende. Denn nicht zuletzt bedeutet der Zugang zu höherer Bildung die Chance auf Aufstieg, Teilhabe und auf einen zufriedenen Lebensweg.
WEITERE INFORMATIONEN
Die Veranstaltung ist Teil des Verschränkungsmoduls „Gender – Race – Class… und ihre Berücksichtigung beim historischen Lernen und Forschen“, ausgebracht von Prof. Dr. Katja Patzel-Mattern (Universität Heidelberg) und Prof. Dr. Bettina Degner (Pädagogische Hochschule Heidelberg).
Der Vortrag soll Studierende und Mitarbeitende beider Hochschulen für die besonderen Bedürfnisse und Herausforderungen sensibilisieren, vor denen Erstakademiker/innen stehen, und aufzeigen, wie sich „Klassenunterschiede“ auf Bildungschancen auswirken können. Darüber hinaus erhalten die Teilnehmenden Impulse, wie sie als (künftige) Lehrende an Schule und Hochschule „Arbeiterkinder“ vom Schulabschluss über den Studieneinstieg bis hin zum erfolgreichen Examen unterstützen können.
ANMELDUNG UND ZUGANG
Der Vortrag findet als Videokonferenz via Zoom statt.
Der Zugang erfolgt über folgenden Link:
https://zoom.us/j/92545213881?pwd=NVc5Uk5KZXBKRlEzMSttREJkTlBiUT09
Meeting-ID: 925 4521 3881, Kenncode: 048316.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.