HEIDELBERGER AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN HONORIERT DISSERTATION ZU EGO-DOKUMENTEN DES ERSTEN WELTKRIEGS
Mit sieben gestifteten Preisen im Gesamtwert von 70.000 Euro würdigt und fördert die Heidelberger Akademie der Wissenschaften exzellente Forschungsarbeiten des wissenschaftlichen Nachwuchses in Baden-Württemberg. Insgesamt zehn junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dürfen sich dieses Jahr über eine Auszeichnung freuen, unter ihnen auch Dr. Lena Sowada, die für ihre Dissertation „Der schriftliche Sprachgebrauch weniger geübter Schreiber in Ego-Dokumenten aus der deutsch-französischen Grenzregion während des Ersten Weltkriegs“ mit dem 2022 erstmals vergebenen Manfred-Lautenschläger-Preis geehrt wird.
Basierend auf einem Korpus bisher unveröffentlichter Briefe, Postkarten und Tagebücher, die einfache Leute aus dem Elsass, Lothringen und den Vogesen zur Zeit des Ersten Weltkriegs verfassten, macht die Promotionsschrift einen heterogenen Schriftsprachgebrauch sichtbar: Sie legt dar, wie sich der schriftliche Sprachgebrauch von Französinnen und Franzosen in privater Kommunikation auf unterschiedlichen sprachlichen Ebenen gestaltet und wie sich die Mehrsprachigkeit, die den Alltag der Verfasser:innen im Grenzgebiet prägt, auch im Geschriebenen abbildet. Indem die Arbeit private Textdokumente als eigenständigen schriftsprachlichen Ausdruck einer französischen Teilgesellschaft zu Beginn des 20. Jahrhunderts analysiert, nimmt sie laut der Heidelberger Akademie der Wissenschaften einen Perspektivwechsel vor, der eine Aufwertung derartiger Sprachzeugnisse impliziert.
Wir gratulieren Dr. Lena Sowada sehr herzlich zu ihrer wissenschaftlichen Leistung!
Zur Pressemitteilung der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
ZU DEN PREISEN
Der mit 10.000 Euro dotierte Manfred-Lautenschläger-Preis ist gestiftet von der Manfred Lautenschläger-Stiftung zur Förderung der Geistes- und Kulturwissenschaften.
ZUR PREISTRÄGERIN
Dr. Lena Sowada wurde an den Universitäten Heidelberg und Paul-Valéry Montpellier 3 promoviert. Sie ist Koordinatorin des DAAD-geförderten Projekts „Mobil sein in der internationalen Lehrerbildung“ und Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Romanische Sprachwissenschaft der Universität Heidelberg.
WEITERE INFORMATIONEN
Die Vorträge der Preisträgerinnen und Preisträger finden am 20. Mai 2022 um 16:00 Uhr in der Heidelberger Akademie der Wissenschaften statt. Sie werden außerdem per Live-Stream über den YouTube-Kanal der Akademie übertragen.