Erzbischöflicher Studienpreis geht an die PH-Studierenden Stephan Long und Anna Maria Jurcevic

ABSOLVENTIN DES MASTER OF EDUCATION, SEKUNDARSTUFE I FÜR IHRE ABSCHLUSSARBEIT GEEHRT

An der Pädagogischen Hochschule Heidelberg wurden erstmals zwei Student:innen mit dem Studienpreis der Erzdiözese Freiburg ausgezeichnet: Stephan Long erhält die Auszeichnung für seine Bachelorarbeit zu der Frage, inwieweit der sogenannte „Führerkult“ im Nationalsozialismus eine Ersatzreligion für Kinder und Jugendliche war. Anna Maria Jurcevic wird für ihre Masterarbeit ausgezeichnet, die sich mit dem Potenzial von Begegnungen zwischen unterschiedlichen Weltinterpretationen zur schulischen Demokratiebildung beschäftigt. Die Vergabe der Urkunden fand im Rahmen der Eröffnung des Akademischen Jahres 2024/2025 statt. Dr. Miriam Münch von der Erzdiözese Freiburg hielt die Laudationes.

„Mir ist es eine große Freude, den Studienpreis der Erzdiözese Freiburg an zwei Absolvierende zu verleihen, deren Arbeiten nicht nur die hohe Qualität und methodische Vielfalt von Forschung und Lehre an der PH Heidelberg zeigen, sondern auch den Stellenwert der schulischen Demokratiebildung und des interreligiösen Lernens hervorheben“, so Münch. 

Das Bild zeigt die Preisträger:innen Stephan Long und Anna Maria Jurcevic, in den Händen eine gelbe Rose. Zwischen ihnen steht Dr. Miriam Münch von der Erzdiözese Freiburg. | Bild: PHHD
Die Preisträger:innen Anna Maria Jurcevic (links) und Stephan Long (rechts) bei der Ehrung mit Dr. Miriam Münch von der Erzdiözese Freiburg. | Bild: © Pädagogische Hochschule Heidelberg

So setzt sich Stephan Long in seiner Bachelorarbeit mit den Funktionen von Religiosität und der Bedeutung von Religionen auseinander: Er fokussiert den sogenannten „Führerkult“ im Nationalsozialismus und geht – vor dem Hintergrund, dass Religionen sowohl Antworten auf Fragen nach dem Sinn des Lebens liefern als auch politisch instrumentalisiert werden können – der Frage nach, inwieweit der von dem Propagandaapparat etablierte Personenkult eine Ersatzreligion für Kinder und Jugendliche war. Mittels einer differenzierten Analyse von Zeitzeugnissen zeigt Long, dass sich die nationalsozialistische Ideologie auch deshalb „so hartnäckig in den Köpfen junger Menschen festgesetzt hat, weil sie ihr in den Bildungsinstitutionen von Kindergarten bis zur Universität ausgesetzt waren. Und weil alternative Angebote, die als kritisches Korrektiv hätten dienen können, im schulischen und außerschulischen Kontext völlig zurückgedrängt oder verboten wurden“, berichtet Münch.

Welchen Beitrag Schulen heute zur Demokratiebildung leisten können, hat Anna Maria Jurcevic erforscht. Die Absolventin des Masterstudiengangs Lehramt Sekundarstufe I hat ihre Abschlussarbeit im Rahmen des Projekts „Sharing Worldviews: Learning in Encounter for Common Values in Diversity“ verfasst. Ziel des über Erasmus+ geförderten Vorhabens von acht europäischen Hochschulen war es, Schüler:innen zu Dialog und respektvollen Begegnungen zwischen unterschiedlichen religiösen oder säkularen, kollektiven oder individuellen Weltinterpretationen zu befähigen. Inwieweit das Projekt Potenzial für die schulische Demokratiebildung hat, hat Jurcevic in ihrer Masterarbeit wissenschaftlich analysiert: Ihre Ergebnisse sind für Münch hochaktuell, da sie belegen, dass insbesondere Schulen durch didaktisch angeleitete Begegnungen von unterschiedlichen Weltsichten einen wichtigen Beitrag zur Demokratiebildung leisten können.

Die Heidelberg School of Education gratuliert den beiden Geehrten sehr herzlich zu ihren ausgezeichneten Leistungen und freut sich besonders, dass mit Anna Maria Jurcevic  eine Studentin des von Pädagogischer Hochschule und Universität Heidelberg im Rahmen der HSE gemeinsam verantworteten Master of Education ausgezeichnet wurde.

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