INSPIRIERENDER TRANSATLANTISCHER AUSTAUSCH ZU FORSCHUNG UND INNOVATION IN DER MATHEMATIKDIDAKTIK
Bei einem ungezwungenen Lunch & Talk hatte die HSE am 25. März das Vergnügen, Professor Jon R. Star von der Harvard Graduate School of Education zu begrüßen. Der international renommierte Bildungspsychologe und Experte für Mathematikdidaktik befindet sich derzeit auf einer Forschungsreise durch Europa und machte auf Einladung von Prof. Dr. Marita Friesen auch in Heidelberg Station, um sich mit Kolleg:innen aus der Wissenschaft auszutauschen.
Nach dem Kennenlernen beim gemeinsamen Mittagessen eröffnete Geschäftsführerin Dr. Christiane Wienand den inhaltlichen Teil des Treffens mit einem kurzen Input zur Lehrkräftebildung in Baden-Württemberg, in dem sie auch die Heidelberg School of Education vorstellte.
Im Anschluss gab der amerikanische Gast, der zum Mathematiklernen von Kindern in der Mittel- und Oberstufe forscht, Einblick in den für Wissenschaft und Praxis der Mathematikdidaktik vielversprechenden Fokus der sogenannten „mathematical flexibility“. Flexibilität meint dabei die Bereitschaft von Lernenden, ihre Lösungsstrategien an die jeweiligen Bedingungen oder Ziele anzupassen. Star ging nach einer kurzen Einführung ins Thema auch auf die verschiedenen Arten der Bewertung von Flexibilität ein und beleuchtete deren jeweilige Herausforderungen und Erfolge. Der Wissenschaftler präsentierte darüber hinaus aktuelle empirische Forschungsergebnisse und zeigte abschließend, in welchen Bereichen künftige Forschung zur Flexibilität besonderes Potenzial bietet.
Die Veranstaltung gab auch Nachwuchswissenschaftler:innen aus der Mathematikdidaktik eine Bühne: Linn Hansen (PH Freiburg/PH Heidelberg) und Lukas Weith (PH Heidelberg/PH Freiburg) nutzten die Gelegenheit, ihre Promotionsprojekte vor hochkarätigem internationalem Publikum zu präsentieren und in den wissenschaftlichen Austausch mit dem Experten aus Harvard zu gehen.
Hansen erforscht in ihrer Dissertation, wie fachspezifisch Unterrichtsratings beim Beurteilen von Unterrichtsqualität sein müssen. Die Videostudie ist an die Entwicklung des baden-württembergischen Unterrichtsfeedbackbogens angegliedert, die gemeinsam mit dem IBBW und der Uni Tübingen erfolgt. Weith entwickelt in Kooperation mit der Universität Heidelberg Lerngelegenheiten für das Verschränkungsmodul im Master of Education, um hochschulmathematisches und schulmathematisches Wissen zu verknüpfen und anwendungsbezogen in den Unterricht einzubringen. Betreut werden beide Promotionsprojekte von Prof. Dr. Anika Dreher (PH Freiburg) und Prof. Dr. Marita Friesen (PH Heidelberg/HSE).
Die Heidelberg School of Education bedankt sich bei Jon R. Star und allen Beteiligten für den inspirierenden Austausch und freut sich darauf, den wissenschaftlichen Dialog fortzuführen.