Heidelberg School of Education
Voßstraße 2
Gebäude 4330
69120 Heidelberg
Deutschland
ÖFFENTLICHER ABENDVORTRAG VON PROF. DR. VANESSA-ISABELLE REINWAND-WEISS

Der Latinist Manfred Fuhrmann hat einst in seinem bemerkenswerten Buch Bildung. Europas kulturelle Identität die provokante These aufgestellt, dass die Begriffe „Bildung“ und „Kultur“ in einer gewissen Opposition zueinander stehen würden. Bildung verstand er dabei als „Form“, durch die Menschen an Kultur teilhaben. Durch diesen Prozess würde Bildung immer mehr an die Stelle des umfassenderen Begriffs der „Kultur“ rücken. Auch wenn man diese Ansicht nicht teilen mag, ist es doch eine bemerkenswerte Feststellung, dass im Deutschen anders als etwa in Englisch, Französisch oder Italienisch zwischen den Konzepten „Kultur“ und „Bildung“ unterschieden wird. Erst die Wortschöpfung der „Kulturellen Bildung“ ermöglicht es, diese beide Begriffe wieder zusammenzuführen.
Doch welche Forschungsfelder eröffnen sich in diesem Bereich und welche Bedeutung und welches Potenzial hat Kulturelle Bildung im Hinblick auf den Schulunterricht und die Lehrkräftebildung? Zu diesen spannenden Fragen wird die Leiterin der Bundesakademie für Kulturelle Bildung in Wolfenbüttel, Prof. Dr. Vanessa-Isabelle Reinwand-Weiss, in ihrem Abendvortrag fünf kontroverse Thesen vorstellen, die anschließend im Plenum noch ausführlich diskutiert werden können.