HSE UND INSTITUT FÜR UMWELTPHYSIK MACHEN MIT HYBRIDEM MODUL KLIMAWANDELFORSCHUNG FÜR DEN UNTERRICHT ZUGÄNGLICH

Mit einem Fellowship-Programm für digitale Hochschullehre unterstützt der Stifterverband gemeinsam mit dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst insgesamt 14 Tandems aus baden-württembergischen Hochschulen, digitale Lehrkonzepte innovativ zu gestalten und weiterzuentwickeln. Überzeugen konnten hierbei auch Nicole Aeschbach und Werner Aeschbach, deren Projekt „Klimaphysik meets BNE“ zu den erfolgreichen Vorhaben zählt, die ab Januar bis November 2023 mit jeweils mit bis zu 50 000 Euro gefördert werden. Die Geographin und der Umweltphysiker verfolgen mit dem gemeinsamen Projekt an der HSE das Ziel, für Heidelberger Lehramtsstudierende aus der Physik und anderen MINT-Fächern ein ebenso forschungs- wie unterrichtspraktisch orientiertes Lehr-Lernangebot zum Klimawandel zu entwickeln. Das hybrid konzipierte Modul bringt aktuelle Forschung zum Klimawandel mithilfe digitaler Tools in den Seminarraum, um die Veränderungen im Erdsystem greifbar und für den Unterricht zugänglich zu machen. Indem es sowohl in der Zusatz-/ Querschnittsqualifikation Nachhaltigkeit der HSE als auch in einem Lehrangebot der Fakultät für Physik und Astronomie der Universität Heidelberg zum Klimawandel verankert wird, schlägt das Projekt die Brücke von der Leitperspektive BNE in die MINT-Fächer.
„Wir bieten den Lehramtsstudierenden aus den Naturwissenschaften die Chance, fachwissenschaftlich tief in die Klimaphysik einzutauchen und gleichzeitig mit Blick auf die Unterrichtspraxis konkret anwendbare BNE-Kompetenzen zu erwerben“, erläutert Dr. Nicole Aeschbach, die das Projekt leitet. „An der Fakultät für Physik und Astronomie erarbeiten wir derzeit speziell für unsere Lehramtsstudierenden ein Lehrangebot zum wissenschaftlich wie gesellschaftlich relevanten Themenfeld Klimawandel. Unser Projekt wird dazu einen wichtigen Beitrag leisten“, ergänzt Tandempartner Prof. Dr. Werner Aeschbach.
Neue Wege geht das Tandem auch in struktureller Hinsicht: In Selbstlernphasen und an interaktiven Blocktagen verschränkt das Modul Elemente des Onlinelernens mit digital erweiterten Präsenzaktivitäten im „HSE Digital Teaching and Learning Lab“, das mit aktueller medientechnischer Ausstattung den optimalen Raum bietet, innovative didaktische Methoden und Technologien zu nutzen und interdisziplinär weiterzuentwickeln. „Wir möchten mit unserem Projekt nicht nur zur Sichtbarkeit der digitalen Lehre beitragen, sondern auch Dozierende anderer Fächer inspirieren, das Zusammenspiel von Lehre und selbstbestimmtem Lernen noch effektiver zu gestalten", so die Fellows. „P18 bietet hierfür hervorragende Bedingungen."
ÜBER DIE FELLOWS
Dr. Nicole Aeschbach baut an der Heidelberg School of Education die „Zusatz-/Querschnittsqualifikation Nachhaltigkeit“ für Lehramtsstudierende auf und arbeitet in der Lehrentwicklung und Digitalisierung. 2020 wurde sie für ihr Seminar „KlimaWandelWissen“ an der Universität Heidelberg mit dem Preis für digitale Lehre ausgezeichnet. Am Geographischen Institut der Ruperto Carola leitet sie das „TdLab Geographie“, wo sie mit ihrem Team zum Klimaschutz und zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels transdisziplinär forscht und lehrt.
Prof. Dr. Werner Aeschbach leitet den Bereich „Aquatische Systeme“ am Institut für Umweltphysik der Universität Heidelberg. Seine Arbeitsgruppe „HydroTraP“ beschäftigt sich mit der experimentellen Entwicklung, methodischen Verbesserung und praktischen Anwendung von Tracer- und Proxymethoden in der Hydrosphäre (Grundwasser, Seen, Ozeane) sowie in Klimaarchiven (Höhlensinter, Gletscher, Grundwasser). Seit 2019 ist er Sprecher der Heidelberg Graduate School For Physics (HGSFP). Als ehemaliger Direktor des Heidelberg Center for the Environment (HCE) und Fellow des Marsiliuskollegs bringt Werner Aeschbach seine Erfahrungen in der interdisziplinären Forschung und Lehre in das Projekt ein.