Karlstorkino Südstadt
Marlene-Dietrich-Platz 3
69126 Heidelberg
Deutschland
SCREENING FÜR LEHRAMTSSTUDIERENDE MIT ANSCHLIESSENDEM GESPRÄCH MIT DEN FILMSCHAFFENDEN

„Die Forderung, daß Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung“. Auch über ein halbes Jahrhundert, nachdem Theodor Adorno seinen Aufsatz „Erziehung nach Auschwitz“ verfasst hat, haben diese Zeilen nicht an Relevanz verloren. Die Vermittlung der Verbrechen des Nationalsozialismus sollte deshalb auch heute noch ein zentraler Inhalt von Pädagogik sein. Wie kann diese gelingen?
In dieser Veranstaltung gehen angehende Lehrer:innen der Frage anhand zweier israelischer Dokumentarfilme nach. Die Auseinandersetzung mit dem Umgang mit der Erinnerung an den Holocaust und die anschließende Diskussion mit den Regisseur:innen regen dazu an, das didaktische Prinzip der Multiperspektivität stärker bei der Vermittlung dieses ebenso wichtigen wie schwierigen Themas im Unterricht einzubinden.
Der erste der beiden Dokumentarfilme mit dem Titel #uploading_holocaust von Udi Nir und Sagi Bornstein besteht aus unkommentierten YouTube-Videos, die israelische Schüler:innen während ihrer Teilnahme an Bildungsreisen nach Auschwitz aufgezeichnet haben. Im zweiten Dokumentarfilm You look so German begibt sich Nirit Ben-Joseph in Berlin und in Israel auf Spurensuche ihrer Familie. Sie lebt seit Jahren in Berlin und war davon ausgegangen, dass ihre Familie nicht von der Shoah betroffen ist, was sich als Irrtum herausstellt.
Beide Filme werden als Double-Feature im Kontext der gängigen Lesart der Erinnerungs- und Gedenkkultur gezeigt. Im Anschluss wird es die Gelegenheit geben, mit den drei Filmemacher:innen in einen kritischen Austausch zu gehen. Außerdem wollen wir gemeinsam diskutieren, wie man diese beiden höchst innovativen Dokumentationen in die Lehrkräftebildung und den Schulunterricht integrieren könnte.
TRAILER: #UPLOADING_HOLOCAUST | UDI NIR & SAGI BORNSTEIN
UDI NIR & SAGI BORNSTEIN
Udi Nir studierte in Tel Aviv Dramaturgie und schrieb diverse Theaterstücke u. a. für das kleine unabhängige Clipa-Theater in Tel Aviv. Neben dem Dokumetarfilm „#uploadingholocaust“(2016) produzierte er mit seinem Partner Sagi Bornstein „Golda“ (2019) und „Viral Dreams“ (2021). Beim alljährlich stattfindenden Haifa Filmfestival gehört Udi Nir der Jury der Rubrik „Dokumentarfilm“ an.
Sagi Bornstein studierte zunächst Fotografie in Tel Aviv, bevor er sich der Filmarbeit zuwandte und mit „Kafka's Last Story“ (2011) seinen ersten Dokumentarfilm produzierte. Bornstein ist Jurymitglied für die Rubrik „Kurzfilm“ beim Haifa Filmfestival.
TRAILER: YOU LOOK SO GERMAN! | NIRIT BEN-JOSEPH
NIRIT BEN-JOSEPH
Die Filmemacherin Nirit Ben-Joseph hat Film und Kommunikation an der Universität Tel Aviv und Berlin studiert. Sie schreibt für viele Berliner Zeitungen über die Stadt Berlin. Seit 1998 arbeitet sie als Reiseleiterin in Berlin und im Haus der Wannseekonferenz. Sie führt Einzelpersonen und Gruppen sowie die offiziellen Gäste der israelischen Botschaft in Deutschland.
ANMELDUNG UND WEITERE INFORMATIONEN
Wir bitten um Anmeldung unter qualitaetskultur-lehramt@heiedu.uni-heidelberg.de. Der Eintritt für die Studierenden ist frei. Unterstützt wird die Veranstaltung neben der Heidelberg School of Education durch
- die Stadt Heidelberg, Amt für Chancengleichheit, und Mosaik Deutschland e. V. im Rahmen des Programms „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend,
- das Kulturamt Heidelberg,
- den Freundeskreis Rehovot,
- den Förderverein Ehemalige Synagoge Hemsbach,
- das Junge Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Rhein-Neckar e. V.
- die Deutsch-Israelische Gesellschaft Rhein-Neckar e. V. sowie
- die Initiative Stolpersteine Heidelberg.
In Zusammenarbeit mit der Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg.