Abschlussarbeiten im Master of Education als Brücke zwischen Forschung und Schule
NEUE PUBLIKATION IM NATURE PORTFOLIO JOURNAL COMMUNICATIONS EARTH & ENVIRONMENT UNTER BETEILIGUNG VON NICOLE AESCHBACH BEZIEHT STUDENTISCHE UNTERSUCHUNG EIN
Die Veröffentlichung leistet einen wichtigen wissenschaftlichen Beitrag zum besseren Verständnis der Konsument:innenentscheidungen mit Blick auf den Klimaschutz und zeigt darüber hinaus, dass Abschlussarbeiten im gemeinsam von Universität und Pädagogischer Hochschule Heidelberg getragenen Master of Education eine dauerhafte Brücke zwischen Forschung und Schule bauen können. Die HSE-Absolventin Margarita Schliffka war in die Vorarbeiten zu der nun publizierten Studie involviert. Margarita Schliffka studierte Physik und Geographie in der gymnasialen Profillinie und setzte an der Schnittstelle ihrer beiden Fächer einen Schwerpunkt in den Themenfeldern Umweltphysik und Klimageographie. Nachdem sie bereits ihre Abschlussarbeit im polyvalenten Bachelor bei Prof. Dr. Werner Aeschbach in der Arbeitsgruppe Hydrosphärische Tracer und Proxies (HydroTraP) am Institut für Umweltphysik der Universität Heidelberg verfasst und sich im Verschränkungsmodul am Geographischen Institut vertieft mit dem Klimawandel auseinander gesetzt hatte, entwickelte sie darauf aufbauend gemeinsam mit ihrer Betreuerin Dr. Nicole Aeschbach eine Fragestellung für ihre Masterarbeit in Geographie.
Margarita Schliffka erläutert: „In meiner Arbeit mit dem Titel ‚Persönliche Mobilität im Einklang mit den Klimazielen – Entwicklung von Budgets und Indikatoren für klimafreundliche Mobilitätsentscheidungen‘ habe ich sowohl untersucht, wie man möglichst einfach die Treibhausgasemissionen der Mobilität einer Person erfassen kann, als auch wie Mobilität innerhalb der Grenzen des Pariser Klimaabkommens aussehen könnte.“
In der Studie von Nils Brandenstein und Kolleg:innen kamen diese Ergebnisse jetzt zum Einsatz und werden im sogenannten Supplement des Papers zitiert. Um herausfinden zu können, welche potenziellen Determinanten, d. h. bestimmenden Faktoren, Aussagen über das Verhalten der Verbraucher:innen in Bezug auf Treibhausgasemissionen in verschiedenen Lebensbereichen –Wohnen, Mobilität, Konsum und Ernährung – zulassen, müssen die Emissionen in eben jenen Sektoren möglichst genau berechnet werden können. Margarita Schliffkas detaillierte Kalkulationen halfen dem Forschungsteam, diese Differenziertheit für den Bereich Mobilität herstellen zu können.
Die 2021 durchgeführte umfassende Querschnittsbefragung von über 10.000 Haushalten in Deutschland ergab, dass einige Faktoren, wie die wahrgenommene Verhaltenskontrolle oder Gewohnheiten, sich in allen Sektoren gleichermaßen widerspiegeln, während andere, wie infrastrukturelle Hindernisse und umweltfreundliche Einstellungen, bereichsspezifisch waren.
Margarita Schliffka hat inzwischen nicht nur ihr Studium, sondern auch den Vorbereitungsdienst erfolgreich abgeschlossen und unterrichtet an einem Gymnasium in Schwäbisch Gmünd. Mit Blick auf die Brücke zwischen Forschung und Schule bilanziert sie: „Das Verfassen von Bachelor- und Masterarbeit im Studium hat mir wirklich viel Spaß gemacht und war für mich ein wichtiger Schritt zum Lehramt. Selbst organisiert arbeiten, wie in einer solchen Abschlussarbeit, muss man in diesem Beruf viel. Als Geographie- und Physiklehrerin behandle ich regelmäßig den Klimawandel und profitiere nun von den Einblicken in den aktuellen Stand der Forschung, die ich zu diesem wichtigen Thema gewinnen konnte. Das Wissen aus meiner Masterarbeit fließt direkt in meinen Unterricht ein. In den Bildungsplänen ist auch der wissenschaftliche Prozess ein wichtiges Thema. Die Erfahrung daraus, dass ich mich ein kleines bisschen in die Forschung einbringen durfte, kann ich nun in die Schule tragen.“
Der Kontakt zwischen Margarita Schliffka, Werner Aeschbach und Nicole Aeschbach ist nach wie vor lebendig. Im Sommer hat die Lehrerin die beiden Dozierenden bei der Ausarbeitung eines Selbsteinschätzungstests für das MINT-Modul Klimaphysik meets BNE unterstützt.