MEHRJÄHRIGE FORSCHUNGS- UND LEHRKOOPERATION MIT DER UNIVERSITÄT KOPENHAGEN

Das auf drei Jahre angelegte und durch die HSE koordinierte internationale Kooperationsprojekt „Moral Emotions in Green Transition“ nimmt emotionale und normative Dynamiken in den Blick, die mit dem Klimawandel(-Diskurs) und den damit verbundenen Transformationsprozessen einhergehen. In mehreren Teilvorhaben arbeiten Forschende und Lehrende aus Heidelberg, Kopenhagen und weiteren Standorten gemeinsam an unterschiedlichen Fokusthemen und bringen u. a. gemeinsame Lehrveranstaltungen aus.
Das Projekt wird maßgeblich durch den Expanding-Internationality-Fonds der Universität Heidelberg gefördert und ist grob in drei Projektphasen untergliedert:
- 2024 – Schwerpunkt Forschung, u. a. mit einer wissenschaftlichen Auftaktkonferenz in Kopenhagen
- 2025 – Schwerpunkt Lehre, u. a. mit einer internationalen Autumn School für Lehramtsstudierende in Heidelberg
- 2026 – Schwerpunkt Transfer, u. a. mit einem Workshop zur Evaluation und Materialproduktion
Zu den Teilprojekten gehören internationale Co-Teaching-Tandems, ein hochschulübergreifendes M. Ed.-Netzwerk im Kolleg-Stil, eine Reading-Series, eine Arbeitsgruppe zum Thema Climate Fiction sowie die Beschäftigung mit konkreten „Klima-Emotionen“.
KLIMA-EMOTIONEN UND LEHRKRÄFTEBILDUNG
Der Klimawandel ist eine emotionale Herausforderung. Menschen fürchten, schämen und empören sich. Manche empfinden Angst oder Trauer, andere verspüren eher Ressentiments oder Skepsis, wieder andere Gleichgültigkeit. Andererseits ist die Kommunikation über den Klimawandel häufig auf konkretes Handeln bezogen. Es geht um komplexe Fragen individueller und überindividueller Verantwortung, es geht um Gerechtigkeit und um Lebensführung – es geht damit um genuin moralische und normative Fragen.
Die existenzielle Dimension und die gleichzeitige moralische Konnotation des Klimawandels als Thema machen dessen Emotionalität aus, die auch in Klassenzimmern und in der gesellschaftlichen Diskussion über die schulische Bearbeitung des Themas spürbar wird. Das Projekt will Facetten dieser emotionalen, psychologischen und normativen Dynamiken interdisziplinär in den Blick nehmen und nach der Rolle von „Klima-Emotionen“ in Vermittlungskontexten fragen. Gemeinsame Lehrformate machen die Ergebnisse dieser Arbeit unmittelbar für die Lehrkräftebildung nutzbar und bereiten Studierende so auf die mit dem Thema verbundenen Herausforderungen im schulischen Kontext besser vor.